Der Federhof hat nichts mit der Feder zu tun
Wenn man den Ortsnamen Federhof liest, denkt man sich: Das passt. Ein Hühnerhof könnte kaum einen treffenderen Namen haben. Falsch gedacht – der Name kommt gar nicht vom Gewand des Huhns. Vielmehr ging es bei der Namensfindung vor vielen Jahrhunderten um die Lage des Hofs. Der Hof war von der Burg in Velburg aus gesehen der vordere von drei Höfen. Und “ der vordere“ heißt in den schönen Dialekt der Oberpfalz übersetzt „der federe“. Und so kam der Einödhof zu seinem Namen.
Hoftausch, Namenstausch, Tauschrausch
Es gab auch nicht schon immer nur Hühner und die zugehörigen Eier auf dem Federhof. Und der Name Pfeiffer war auch lange nicht dort zu finden. Verfolgt man die Geschichte zurück, gelangt man in das Jahr 1656. Zu dem Zeitpunkt und über viele weitere Generationen war der idyllisch gelegene Hof, zu dessen Füßen das Deusmaurer Moor liegt, in Besitz der Bauernfamilie Planckl. Und dies über 5 Generationen hinweg. (Eine detaillierte Beschreibung würde zu weit führen.) Bis im Jahr 1787 Johann Planckl vom Federhof und seine in Lippertshofen mit Konrad Pfeiffer verheiratete Schwester beschließen, dass sie Höfe tauschen wollen. Dies war früher nicht unüblich. Und mit diesem Hoftausch kam dann der Name Pfeiffer auf den Federhof, welcher sich bis heute dort gehalten hat.
Auf das Huhn gekommen
Doch wie kam Familie Pfeiffer dann auf die Idee, ihr Leben in einen Hühnerhof zu verwandeln? Das war so. Am Anfang war am Federhof ein ganz normaler Bauernhof mit verschiedensten Tieren zu finden. Da der Hof aber etwas abgelegen von den Hauptverkehrswegen lag und das Milchauto nicht immer einen Umweg fahren wollte, musste man täglich die Milch über den schlecht ausgebauten Hohlweg transportieren.
Und als im Winter 1962 dieser Weg meterhoch zugeschneit war, kam die Familie ins Grübeln. Für die Milchviehwirtschaft waren die Bedingungen einfach nicht optimal. Sie wurde im wahrsten Sinne des Wortes auf Eis gelegt.
Nun war es beschlossene Sache: ein neuer Betriebszweig musste her, um die Milchkühe zu ersetzen und die Existenz des Hofs und der Familie zu sichern. Man suchte ein Produkt, das nicht täglich weggebracht werden musste. Das man weiterhin mit Tieren arbeiten will, war allen klar. Verschiedene Ideen wurden durchgespielt und verworfen. In die engere Auswahl kamen Nerzzucht und Eierproduktion. Da das mit der Nerzzucht aber so eine Sache war, trug das Federvieh letztlich den Sieg davon. Gesagt, getan. Die Stallungen und Gebäude wurden umgebaut, sodass es die Hühner gemütlich haben und brav Eier legen können.
Bereits im Oktober 1963 konnte man am Federhof die ersten Eier durch Direktvermarktung erwerben. Somit waren die Pfeiffers damals Pioniere in diesem noch unbekannten Geschäftszweig und ihrer Zeit in der Sache weit voraus. Und so ging es weiter mit den Hühnern. Neue Ställe wurden gebaut, in die viele weitere Hühnchen einzogen. Man hat neue Vertriebswege gefunden und ist gewachsen. Und das ist auch noch heute so.